© RUSSISCHES VERTEIDIGUNGSMINISTERIUMManipuliert oder nicht? Satellitenaufnahme des russischen Verteidigungsministeriums
Ein Bericht der britischen Recherche-Plattform „Bellingcat“ über angeblich von Russland manipulierte Satellitenaufnahmen hat unter Fachleuten Kritik ausgelöst. Bellingcat hatte der russischen Regierung vorgeworfen, Satellitenbilder gefälscht zu haben, um die Schuld am Absturz des malaysischen Passierflugzeugs MH17 in der Ostukraine der ukrainischen Seite anzulasten.
Der Bildforensiker Jens Kriese sagte dem Internetportal „Spiegel Online“ am Mittwoch, es sei sehr schwer, die Satellitenaufnahmen auf Manipulationen hin zu prüfen. Dass die Bilder für Präsentationszwecke mit Photoshop bearbeitet wurden, beweise noch keine Manipulation. „Wir können nicht wissen, ob die Bilder zeigen, was Moskau behauptet“, sagte Kriese.
„Fehlerhafte Analyse“
Die Plattform Bellingcat, die 2014 von dem Militärblogger Eliot Higgings gegründet worden war, um Kriegsverbrechen in Syrien aufzudecken, hatte zu Wochenbeginn eine Analyse von Satellitenbildern vorgelegt, die das russische Verteidigungsministerium am 21. Juni 2014 präsentiert hatte, um nahezulegen, das malaysische Flugzeug sei vom ukrainischen Militär abgeschossen worden. In der britischen Analyse der Bilder hieß es: „Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurden Wolken im linken und rechten Bildbereich digital hinzugefügt.“ Das ist nach Aussagen Krieses jedoch nicht belegbar.
Kriese wirft Bellingcat „Kaffeesatzleserei“ vor. Die Organisation stütze sich im Wesentlichen auf sogenannte Error Level Analysen, bei denen Kompressionsartefakte im Bild aufgedeckt werden. Dieses Verfahren sei jedoch „nicht streng wissenschaftlich“ und überdies subjektiv. „Aus diesem Grund gibt es keinen einzigen Fachaufsatz, der sich mit dieser Methode befasst“, so Kriese.
Bellingcat analysierte die Bilder mit einer Software der Websitefotoforensics.com. Deren Betreiber, der Computerwissenschaftler Neal Krawetz, kritisierte die Analyse mittlerweile als „fehlerhaft“ und betonte, er habe damit nichts zu tun. Krawetz twitterte, die Arbeit von Bellingcat sei ein Beispiel dafür,„wie man Bilder nicht analysieren sollte“.
Geen opmerkingen:
Een reactie posten